Ende Juli wurde mit den Arbeiten für die Erneuerung der ...
Stadtteil-Rixfeld
Eines der ältesten Dörfer im östlichen Vogelsberg ist Rixfeld. Das Dorf mit seinen 361 Einwohnern hat heute ein reges Vereinsleben, welches besonders durch die Musik geprägt ist. 2003 wurde Rixfeld in einer großen Aktion zum „singenden Dorf“ erklärt und bei zahlreichen Auftritten stellen noch heute Chöre und Gruppen ihr Können unter Beweis.
Im Tal der „Alten Hasel“ liegend, wurde der Ort bereits um das Jahr 900 erstmals urkundlich als Ruohgisesfelt, das bedeutet „Zum Krä.-henfeld“, erwähnt. Durch die Einführung der Reformation im Riedeselland wurde Rixfeld, wie die anderen Dörfer rund um Herbstein auch, evangelisch, während die Kernstadt als fuldische Enklave katholisch blieb.
Die Rixfelder Dorfkirche hat eine bewegte Geschichte. 1516 wurde in einem Testament erstmals eine Kapelle erwähnt. Dieser Bau wurde 1740 durch eine Fachwerkkirche ersetzt. Am Ende des 2. Weltkrieges, beim Einmarsch der Amerikaner, brannte diese bis auf die Grundmauern ab, ebenso wie 15 Anwesen und 5 weitere Wirtschaftsgebäude. Dabei kamen 4 Menschen ums Leben. Am 7. August 1951 erfolgte dann die Grundsteinlegung für ein neues Gotteshaus, welches am 29. August 1954 feierlich eingeweiht wurde.
Während des Siebenjährigen Krieges, Ende Oktober 1761, richtet eine Viehseuche in dem von Kriegswirren arg heimgesuchten Ort verheerenden Schaden an. Der größte Teil des Viehbestandes wird vernichtet. Die Gemeinde versammelt sich in der Kirche, fleht zu Gott und gelobt für sich und ihre Nachkommen diesen Tag heilig zu halten. Nach der Überlieferung weiß man: Die Seuche hörte gänzlich auf. Bis heute ist der „Verlobte Tag“ ein örtlicher Feiertag in Rixfeld,
Sehenswert ist der am Vulkanradweg befindliche „Herbsteiner Galgen“, der jedoch in der Rixfelder Gemarkung liegt. Der Galgen war ein „Riedeselgalgen“. Er gehörte nicht, wie auf der heute dort aufgestellten Tafel zu lesen ist, zum „Hochgericht Fulda“ (Herbstein), sondern zum Riedeselschen Gericht „Landenhausen/ Stockhausen“. Warum er gerade an der Gemarkungsgrenze Herbstein aufgestellt wurde, darüber mag man rätseln - vielleicht als Warnung an die Herbsteiner, vielleicht als Warnung an die Reisenden, welche die hier verlaufende Fernstraße benutzten. Üblich war es jedenfalls, dass man Galgen so weit wie möglich vom eigenen Ort entfernt aufstellte - immer möglichst dicht an die Grenze der Nachbargemeinde.
Eine weithin sichtbare Landmarke stellt der Windpark auf der 456 m hohen Rixfelder Höhe nördlich des Ortes dar. Vielen ist dieser Ort durch die Edelweißhütte des Gesangvereins Edelweiß Rixfeld bekannt. Ursprünglich als Schutzhütte geplant und im Laufe der Zeit immer weiter als Grillhütte ausgebaut, bietet sie heute Platz zum Feiern und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
In den 1990er Jahren wurde eine Gasdruckmess- und Regelstation an der B 275 gebaut, im Jahre 2015 wurde hier noch eine Gasverdichterstation gebaut, hier wird ankommendes Gas gereinigt, gekühlt und verdichtet, damit durch den erhöhten Druck das Gas schnelleren Durchfluss hat. Die Inbetriebnahme erfolgte 2018.